Mittwoch, 05. September 1923
Rätsel über Rätsel
Am Morgen des 08. Augusts machte David Boursaw eine schreckliche Entdeckung. Er war mit Helen Edwards am Vorabend verabredet gewesen, die junge Frau war jedoch nicht zum Treffen erschienen. David Boursaw hatte ein ungutes Gefühl, wie er dem Wichita Eagle schilderte und machte sich am darauffolgenden Morgen auf den Weg, die alleinstehende Frau aufzusuchen. „Als ich mich dem Wohnwagen näherte, stand dessen Tür bereits halb offen“, erinnert sich der junge Dachdecker ergriffen. „Mit einem mulmigen Gefühl in der Magengegend betrat ich den Caravan. Mir blieb vor Entsetzen die Luft weg, als ich erkannte, dass die Wände voller Blut waren. Überall lagen heruntergefallene Sachen am Boden. Es war das reinste Chaos.“
Wie die Polizei jetzt meldete, deuten die Spuren am Tatort auf ein schweres Gewaltverbrechen hin. Die Mengen Blut, die im Wohnwagen an Boden und Wänden gefunden wurden, legen den Schluss nahe, dass Helen Edward diese Auseinandersetzung nicht überlebt haben dürfte. Es muss ein erbitterter Kampf stattgefunden haben, wenngleich die Vermisste ihren Mörder vermutlich kannte, denn es fehlen jegliche Hinweise auf einen Einbruch an der Tür. Sie bat ihren Killer also selbst herein.
Spuren zeigen überdies, dass Helen Edwards aus ihrem Wohnwagen gezogen wurde, aber nach einigen Metern verlieren sich die Abdrücke auf der Straße. Da die Tote kaum Freunde oder Bekannte hatte, sind die Ermittlungen ein schwieriges Unterfangen. Das Motiv sowie der Verbleib der Leiche bleiben weiterhin rätselhaft.