Morten Delapore
MORTEN „Escape“ DELAPORE (* 03.07.1895 in Moelfre, Anglesey, Wales) war ein US-amerikanischer Unternehmer walisischer Herkunft, exzentrischer Betreiber einer berühmt-berüchtigten Motelkette, schillernder Freigeist, Autor, Künstler und Inspiration unserer Escape Rooms.
Die Kindheit in der alten Welt
Die französische Familie DE LA POER kam Ende des 18. Jahrhunderts nach Wales, genauer gesagt nach Moelfre im Nordwesten der Insel Anglesey. In grauer Vorzeit war die Insel ein Zentrum des Heidentums gewesen, weshalb sie auch „Insel der Druiden“ genannt wurde. Als die Römer 61 n.Chr. unter Gaius Suetonius Paulinus das dortige Heiligtum zerstörten, um den anhaltenden, durch die Priesterschaft geförderten Widerstand der keltischen Bevölkerung zu brechen, mussten die Vorfahren der DE LA POERS das Land verlassen und nach Süden fliehen. Viele Jahrhunderte später fanden sie ihren Weg zurück auf das Eiland und traten ihr Erbe an. Sie errichteten in den Hügeln hinter dem Hafenstädtchen Moelfre ein Herrenhaus und führten dort ein zurückgezogenes Leben.
Die Familie wurde häufig bei geheimnisvollen Unternehmungen in der Nähe alter Gräber und Megalithanlagen gesehen und verbrachte viel Zeit in der Nähe der Ruinen von Beaumaris Castle (wo 1452 die der Hexerei bezichtigte Eleanor Cobham den Tod fand).
Obwohl den DELAPORES, wie sie der Einfachheit halber von den Einheimischen genannt wurden, nie etwas nachgewiesen werden konnte, rankten sich die seltsamsten Gerüchte um die Adligen aus der Ferne. Menschen verschwanden, bis tief in die Nacht hinein konnten die Einwohner Moelfres beunruhigende Lichter auf den Hügeln rund um das Herrenhaus beobachten und immer wieder wurden die Familienmitglieder auf Beaumaris Castle gesichtet.
Nachdem wütende Waliser 1915 – nach dem plötzlichen und mysteriösen Ableben einiger Säuglinge und Kinder in Moelfre – das Anwesen der Delapores in Brand steckten und den Herrn des Hauses erschlugen, floh der einzig überlebende Sohn, MORTEN DELAPORE, in die USA – gemeinsam mit einigen Vertrauten der Familie.
Erste Schritte in der neuen Welt
Im Jahre 1915 tauchte ein hagerer, kahlköpfiger Mann mit fremdländischem Akzent in dem kleinen, verschlafenen Nest Grand Chenier, Louisiana, USA auf und kaufte für eine horrende Summe ein Stück Land im Osten südlich des Grand Lake auf. Der aus Wales stammende Einwanderer, der auf den Namen MORTEN DELAPORE hörte, ließ eine dort am Rande des 143 Meilen langen Highways 82 stehende Kirchenruine namens „Old Creak“ von seinen aus der Heimat mitgebrachten Männern zu einem ungewöhnlichen Motel aus- und umbauen. Beinahe zwei Jahre arbeiteten die Fremden dort – vor den neugierigen Blicken der Einheimischen durch hohe Holzzäune verborgen –, um am 11. September 1917 endlich das MOTEL ESCAPE zu eröffnen. Der gewaltige Gebäudekomplex aus dunklem Stein lockte mit seinem fast schon sakralen Charme in kürzester Zeit etliche Neugierige, Touristen und Durchreisende an und wurde bis nach New Orleans hin zum Gesprächsthema.
Doch seine schöpferischen Visionen waren noch lange nicht verwirklicht. So folgte 1920 der Kauf eines alten Herrenhauses namens „Coeur de Poer“ am Rande der Interstate 35 in der Nähe des 600-Seelen Dörfchens Moose Lake im Osten Minnesotas – und damit das zweite Autohotel. In Maine, dem östlichsten Bundesstatt der USA, folgte 1926 in der damaligen Abgeschiedenheit der Western Bay ein drittes Escape Motel. Und das war erst der Anfang.
Die Escape-Ära
Die Goldenen Zwanziger neigten sich ihrem Ende zu und die USA und der Rest der Welt steuerten auf eine Wirtschaftskrise ungeahnten Ausmaßes zu. Nichtsdestotrotz expandierte MORTEN DELAPORE weiter. Im Verlauf der nächsten Jahre eröffnete er weitere Motels, so dass 1949 insgesamt dreizehn unterschiedliche Autohotels zu seinem ungewöhnlichen Imperium gehörten.
Jedes Motel hatte seine eigenen Geschichten, eine eigene Ästhetik und oft unterschiedliche Angebote – jedes einzelne war auf ungewöhnliche Weise einzigartig. So waren auch die Mythen, die sich um die Etablissements rankten. Dies hatte häufig mit politischen, historischen oder lokalen Begebenheiten zu tun, immer aber umgab die Gebäude ein Hauch des Extravaganten … und Mysteriösen.
Schauspieler wie Humphrey Bogart oder auch Vincent Price gehören zu den zahlreichen namhaften Kunden der Kette. Auch Michael Joseph Levey, der Vater des Gründers und Hohepriesters der amerikanischen Church Of Satan, Anton Szandor LaVey, wie auch der britische Okkultist und Schriftsteller Aleister Crowley statteten den einzigartigen Autohotels Besuche ab – Crowley soll während seiner Pariser Jahre sogar dreimal bei MORTEN DELAPORE zu Gast gewesen sein.
Der finstere Schatten
Aber sämtliche ESCAPE MOTELS wurden von ungewöhnlichen Ereignissen, unheimlichen Vorfällen oder sogar schrecklichen Tragödien begleitet. Gäste verschwanden auf unerklärliche Weise in den umliegenden Wäldern, zerstörerische Großfeuer legten ganze Areale in Schutt und Asche oder blutige Massaker forderten in der Umgebung zahllose Todesopfer.
Hinzu kam der obskure Charme der MOTELS selbst. In den Unterkünften fanden sich oft altertümliche Artefakte aus allen Epochen und Winkeln der Welt, begleitet von einer Reihe grotesker Kunstwerke. MORTEN DELAPORE war ein expressiver Künstler, der eine Vielzahl verstörender Kurzgeschichten verfasste, die von Komparsen als besondere Attraktion vorgetragen oder sogar gesungen wurden – oftmals zu fremdartigen Melodien. Auch die Statuen und Büsten, Feuerspeier und Basreliefs, die die Räumlichkeiten zierten, wurden nicht selten von MORTEN DELAPORE selbst entworfen. Den Hausherrn sahen die Gäste jedoch nur selten. Dann aber wurde er als freundlicher wenngleich zurückgezogener, gebildeter aber mysteriöser Mann mit markanten Zügen beschrieben. Er schien vor allem Nachtspaziergänge zu lieben und wanderte oft stundenlang durch die Finsternis. Tagsüber soll er sich häufig in den Kellerräumen der MOTELS aufgehalten haben.
Das Verschwinden
Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde MORTEN DELAPORE zusehends exzentrischer, verschrobener und … paranoider. Er begann seinen Gästen zunehmend unheimlicher zu werden, wurde später sogar handgreiflich und verängstigte einige Besucher mit prophetischen Drohungen. Auch die Kunstgegenstände in den Räumlichkeiten hatten das Maß des Erträglichen längst überschritten und machten den Motelkunden Angst.
In der Nacht auf den 13.03.1949 hörten Gäste in „Old Creak“ schließlich seltsame Geräusche aus dem Kelleratelier. Am nächsten Morgen waren sieben Hotelgäste als auch MORTEN DELAPORE selbst spurlos verschwunden. Das Anwesen wurde daraufhin von der Polizei auf den Kopf gestellt, jedoch ohne brauchbare Ergebnisse. Wenig später brannte die Niederlassung in Louisiana nieder. Augenzeugen berichteten, dass die Flammen aus der Erde hervortraten und erst dann auf das Motel übergriffen …
Das Vermächtnis
Mit einer forschen Idee zu einzigartigen Live Escape Rooms fing im Frühjahr 2016 alles an…
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