Die Macht der Worte

Worte haben eine unbändige Kraft. Aus ihnen können Mut und Hoffnung erwachsen, aber auch Hass und Zorn. Ihnen ist die Macht gegeben Heilung zu bringen, aber auch Zerstörung. Und diese Wirkung von Sprache allgemein machte sich Morten Delapore schon in jungen Jahren zu eigen.

Viele Gäste seiner Autohotels fürchteten ihren seltsamen und ominösen Gastgeber. Häufig wurde berichtet, eine geheimnisvolle Aura umgebe ihn. Und doch hingen die Menschen an seinen Lippen, wenn er eine seiner seltenen aber berüchtigten Reden hielt. Oder wenn in einer der Motel-Escape-Niederlassungen eines seiner Gedichte oder Stücke vorgetragen oder aufgeführt wurde. Eine schwere, dunkle Sprache, voller symbolischer Tiefe soll ihn ausgezeichnet haben – und leider sind nur wenige Zeugnisse seiner Kunst erhalten geblieben.

Sein Nachlass, dessen Sichtung bis heute noch lange nicht abgeschlossen ist, gibt leider wenig Aufschluss darüber. Und doch finden wir immer wieder Spuren in den Unterlagen, wie diese namenlosen Verse:

Dräuend Dunkel schlich beklemmend
über morsche Knochendielen,
und mit hämisch breitem Grinsen
Schatten auf mein Haupte fielen.

Nagten scharfe Zähne schabend
mir den Nacken blutig wund,
kroch ein Hauch von Wahn beständig,
tat von drohend Unheil kund.