Der Schwarze Druide

Wie geisterhafte Hände griffen beißende dichte Rauchschwaden gierig gen Himmel. Wild lodernde Flammen tanzten dämonenhaft umher. Zwischen rußgeschwärzten Büschen und angesengten Bäumen lagen blutüberströmte zerschlagene Körper. Die römischen Legionäre des Generals Gaius Suetonius Paulinus standen am Rande des Schlachtfeldes und beobachteten mit Stolz den Niedergang des Heiligtums. Die Druiden auf Anglesey waren vernichtend geschlagen.

Morten Delapore, der geistige Vater des Motels Escape, wuchs auf der ehemaligen Druideninsel Anglesey an der walisischen Nordwestküste auf, die in jenen Tagen noch den Namen „Inis Mona“ trug. Er beschäftigte sich viel mit den alten keltischen Priestern, studierte ihre Riten und Bräuche. Er besuchte zahlreiche alte Kultplätze und heilige Orte, fertigte zahlreiche Skizzen, Aufschriebe und Auswertungen an.

Wie wir durch die Sichtung seines Nachlasses erfahren haben, waren seine Eltern vermutlich Teil einer uralten Geheimgesellschaft. Immer wieder standen die aus Frankreich eingewanderten De La Poers, wie sie damals noch hießen, in Zusammenhang mit dem obskuren Verschwinden von Menschen in der Region. Es wurde von unheiligen Ritualen gesprochen, von Tier- und Menschenopfern.

Eine zentrale Figur dieser bösen Machenschaften war der Schwarze Druide. Er zog im Verborgenen die Stricke, lenkte und delegierte, unterwarf und vernichtete. Wir konnten auch nach Jahren nicht sicherstellen, ob die von Morten Delapore angefertigte Zeichnung des geheimnisvollen Mannes letzten Endes ein Produkt seiner Fantasie oder ein tatsächliches Abbild dessen ist. Und der Verdacht liegt nahe, dass es sich bei dem Schwarzen Druiden um Mortens eigenen Vater gehandelt haben könnte.